Der lange Weg zum OV-eigenen Mastanhänger ... vorläufig am Ziel!
Bei unseren vielen Portabelaktivitäten haben wir in den zurück liegenden Jahren immer wieder im Sinne des Experimentalfunks unterschiedliche Antennen und verschiedene Antennenträger (= Masten) probiert.
1. Steckmasten mit NVA-Vergangenheit: sehr robust und tragfähig, aber als Antennenträger für terrestrische Verbindungen zu kurz und für Auf- und Abbau recht personalintensiv.
2. Fiberglasmast Marke 'Von der Ley': Höhe ausreichend, aber zu labil für irgendwelche Richtantennen und nur als Träger für Drahtantennen geeignet. Außerdem werden für Auf- und Abbau wieder mehrere Helfer benötigt.
3. Kurbelmast mit NVA-Vergangenheit: robust, trägt Draht- und Richtantennen, ist ausreichend hoch (ca. 15m), aber benötigt mehrere kräftige Helfer zum Auf- und Abbau.
Allen bisherigen Lösungen ist gemeinsam: sie müssen die meiste Zeit des Jahres irgendwo eingelagert werden und bei Bedarf zum Antennenstandort transportiert werden. Während der Fiberglasmast samt erforderlichem Zubehör (Abspannungen, Fuß, Häringe) mit einem Pkw (Kombi oder Dachträger) transportiert werden kann, benötigen die beiden anderen Lösungen immer einen Pkw-Anhänger von nicht zu kleinen Abmaßen. Außerdem braucht es mindestens drei, besser vier oder mehr Helfer für das Verladen und den Auf- und Abbau. Das gilt besonders für den Kurbelmast und seinen soliden Mastfuß.
Unser Kurbelmast stellt einen für unseren OV und Bedarf idealen Antennenträger dar … mit einem großen Haken: schon für das Verladen des Mastes und des Mastfußes werden mindestens drei kräftige Helfer benötigt. Insbesondere der besonders stabile aber auch gewichtige Mastfuß ist nicht so leicht zu wuppen.
Da der hilfsbereite Nachwuchs im OV ab- und die Zahl der (Alters-) Gebrechen bei den verbleibenden aktiven OMs zunimmt, musste eine Lösung für dieses Problem gefunden werden. Dazu kommt, dass der bisher großzügig zur Verfügung gestellte Transportanhänger auch nicht immer frei ist, wenn es dem OV gerade beliebt.
Nach langen Diskussionen und Beratungen war die Lösung gefunden: ein Mastanhänger sollte es werden. Damit lässt sich das Be- und Entladeproblem genauso lösen wie der Transport. Ein Pkw mit Anhängerkupplung ist in der Regel bei den OPs vorhanden. Wenn das Gewichtsproblem für das Aufstellen auch noch entfällt, können auch Altersschwache und Schreibtischtäter den Antennenaufbau im Felde bewerkstelligen.
Wochen und viele Internetrecherchen, Telefonate und Fahrten später war ein geeigneter Anhänger gefunden, den wir mit unserem extrem knappen Budget erstehen konnten.
Das Bild zeigt den Bootsanhänger im originalen Zustand, wie Christian und ich ihn bei der Abholung beim Vorbesitzer in Rheda-Wiedenbrück vorfanden.
Wieder wurde ausgiebig diskutiert, Lösungen vorgeschlagen und verworfen. Monate gingen ins Land, bis der amtierende Vorstand des OV die folgenschwere Entscheidung traf, den Um- und Aufbau von einem professionellen Unternehmen durchführen zu lassen. Die entstehenden Kosten kann die OV-Kasse bei weitem nicht tragen, aber es fanden sich binnen kurzem großzügige Sponsoren, die uns unserem Ziel uneigennützig näher bringen.
Der erste Schritt zur 'Heirat' des Mastes mit dem Anhänger war das 'Abspecken' des Bootsanhängers von nicht mehr benötigten Details. Das Ergebnis präsentiert hier Harry, DK9HF:
Nach verschiedenen Verzögerungen befindet sich der Mastanhänger jetzt (23. Mai 2013) kurz vor der Fertigstellung. Der Metallbauer unseres Vertrauens hat bereits entscheidende Arbeit geleistet.
So sieht der Anhänger heute von vorn gesehen aus:
Es fehlt noch die vordere Auflage und Befestigung.
So sieht er von hinten aus:
... und so, wenn er in die Senkrechte gebracht wird (das kann übrigens eine Person von Hand bewerkstelligen, da der Mast im Schwerpunkt gelagert ist):
Es fehlt hier noch die untere Befestigung, die den Mast in der Senkrechten arretiert und so aufnimmt, dass er - nach lösen der mittleren Klemmung gedreht werden kann.
Demnächst soll das gute Stück dem TÜV vorgestellt werden und dann steht seinem ersten Einsatz zum CW-Fieldday 2013 bei DK0IU (01./02. Juni) nichts mehr im Weg.
Flo (DG5HFS) hat schon das Zulassungsschild mit einer beziehungreichen Nummer ...
Mittlerweile hat der neue Anhänger nicht nur die TÜV-Typenprüfung und Zulassung sondern auch seine erste Bewährungsprobe beim CW-Fieldday in Laßrönne (Juni 2013) mit Bravour bestanden.
Natürlich gibt/gab es noch einige Kleinigkeiten zu verbessern.
Die erforderlichen konstruktiven Verbesserungen wurden inzwischen von unserem 'Anhängerschmied' vorgenommen. Flo (DG5HFS) hat zudem nicht nur die Elektrik verbessert - Kabel in den Rahmen verlegt, Beleuchtung zusätzlich verschraubt) - sondern auch den Anschluss trickreich so gestaltet, dass ein Anschluss an die beide vorhandenen Normen OHNE Adapter möglich ist. Außerdem hat der Anhänger jetzt Schraubstützen, damit der Mast auch senkrecht aufgestellt werden kann. Die Kiste mit dem Mastzubehör (Kurbel, Abspannungen, Häringe, etc.) ist nun ebenfalls fest auf dem Anhänger montiert.
Dem Einsatz beim SSB-Fieldday im September steht nichts mehr im Weg!
Der ist nun ja gerade eine Woche vorbei, und der Mastanhänger hat seinen zweiten Einsatz hinter sich. Ergebnis:
Zufriedenstellend, mit kleinen Hindernissen ;-). Dazu mehr im Bericht vom SSB-FD.
Das solls für's Erste gewesen sein. Wer bis hierher gelesen hat, ist jetzt auf dem aktuellen Stand. Demnächst werde ich noch eine Anleitung für Aufbau und Verwendung (à la Technische Dienstanweisung) verfassen, dann kann der Mastanhänger 'Typ E34' auch ausgeliehen werden.
2013-09-19 dk1ip