Endgespeiste Windom Antenne (RFD Windom) 80-10m

Endgespeiste Windom Antenne warum das ganze ?

Windom Antenne, Dipole, G5RV usw. haben alle einen gemeinsamen nachteil man braucht mehr oder weniger einen dritten Aufhängepunkt ist der Mitte. Hat man diese nicht hängt die Antenne durch und es baumelt das Koaxkabel bzw. die Hühnerleiter in der Gegend rum, was dann auch noch ggf. ärger mit der Regierung gibt.

 

In der CQ DL findet man seit längerem eine Anzeige von einem finnischen Antennenhersteller der eine scheinbar am Ende gespeiste Windomantenne anbietet. Die Antenne arbeitet nach dem Prinzip eines Resonant Feedline Dipole (RFD) und ist dadurch quasi Endgespeist. Diese Antenne ist bei einem bekannten Antennenlieferanten für ca. 110 Euro käuflich zu erwerben. Um das einmal auszuprobieren war mir das aber zuviel Geld, also habe ich im Netz gesucht ob das Ding schonmal einer nachgebaut hat (selbstbau macht eh viel mehr Spass). Man wird auch schnell fündig, allerdings haben das unsere russischen Freunde gemacht. Sie haben es mit viel Text und wenig Bildern beschrieben. Da mir aber in russisch etliche Vokabeln fehlen, fiel das also aus. Nach langem suchen fand ich einen Hinweis das im Funkamateur Heft 1/13 soetwas beschrieben wurde. Also habe ich mir die Seiten aus dem Heft besorgt und das ganze mal nachgebaut.

Das Schaltbild der Antenne. Sie besteht im wesentlichen aus einer Mantelwellendrossel, etwas Koaxkabel (13m) das als Strahler des kurzen Schenkels der Windom dient, einem 1:4 Unun und 26m Draht der als langer Schenkel dient.

Ich habe die Antenne aus normalem RG58 gebaut (13m). Als Antennendraht wurden 26m von dem braunen Draht genommen, dem wir im OV nach reichlich haben. (diesen werde ich noch durch DX Wire ersetzen)

Die Mantelwellensperre und den Unun habe ich jeweil in eine HT Rohrmuffe mit Deckeln verbaut (bekommt man für wenig Geld im Baumarkt). Die Mantelwellensperre habe wurde in eine 50mm HT Rohrmuffe eingebaut. Dort wurde in den einen Deckel eine Metallöse für die Abspannleine und eine N Buchse verbaut (ich weis N ist für KW übertrieben aber ich verbauen immer N Buchsen, SO239 geht natürlich auch). In den anderen Deckel wurde eine PG Verschraubung eingebaut, wo das Koax durch geht (wer keine PG Verschraubungen hat kann auch einfach ein Loch in den Deckel bohren und das Kabel so durchstecken und mit einem Kabelbinder Fixieren). Als Kern für die Mantelwellendrossel habe ich einen RK3 vom DARC Verlag genommen und nach W1JR gewickelt. Es sind 12 Wdg, mehr bekommt man auf den RK3 nicht drauf.

Mantelwellensperre nach W1JR Wickelschema.

Deckel der Rohrmuffe mit N Buchse und angeschlossenem Koaxkabel mit Mantelwellensperre.

So sieht es im Fertigen zustand aus.

Der Unun wurde auch in eine HT Rohrmuffe verbaut. Da ich den Unun auf einem Amidon FT140-43 gewickelt habe (RK3 geht auch), reichte hierfür eine 40mm Muffe aus (wird der RK3 verwendet muss eine 50mm Muffe verwendet werden). Auf den FT140-43 wurde 18 Windungen 2 Draht leitung aus NVA bestannt aufgewickelt. Das ist auch ein unterschied zur Bauanleitung aus dem FA dort wurden nur 12 Wdg. mit einem einfachen Draht gemacht, das hat bei mir nicht so gut funktioniert (ähnliche  erfahrungen haben wir bei unsere Fieldday Antenne auch gemacht das der Balun mit mehr Windungen besser geht). Die beiden Spulen wurden verbunden (siehe Schaltbild oben), so das eine Spule mit Mittelanzapfung entsteht. An die mitte wird der Innenleiter des Koaxkabels angelötet. An ein Ende kommt der Schirm und an das andere der Antennendraht. Das Koaxkabel wurde hier auch wieder durch eine PG Verschraubung geführt. Die restlichen 26m Draht gehen einfach durch ein Loch im anderen Deckel und sind mit einem Kabelbinder gesichert (eine so kleine PG Verschraubung hatte ich nicht). 

Der Unun 18 Wdg. auf FT140-43. ggf. geht es auch mit weniger, hier kann experiementiert werden. (Ein RK3 vom DARC funktioniert auch ist nur etwas größer).

Die Muffe mit Deckeln, wichtig die Deckel sollten mit einer Schraube Fixiert werden, damit die Antenne auch gespannt werden kann und man das Gehäuse bei bedarf auch wieder öffnen kann (auf der anderen Seite sind auch nochmal pro Deckel je eine Schraube). Bei dem anderen Gehäuse werden die Deckel natürlich auch verschraubt.

Am Ende des Antennedraht wurde eine Isolierung verbaut (dies gibts auch bei DX Wire).

 Isolator mit Seilklemme (gibts bei DX-Wire)

 

Gehäuse mit Mantelwellensperre und Anschlussbuchse (links) und Gehäuse des Unun mit dem übergang auf Draht (hier noch der braune Basteldraht der wird noch durch DX Wire ersetzt).

 

Ein Bauanleitung der Antenne gab es im FA 1.2013 Seite 64.

Band

SWV

80m

1,3:1

40m

1,2:1

30m

3,6:1

20m

1,3:1

17m

1,4:1

15m

1,4:1

12m

1,0:1

10m

1,0:1

Die Antenne ist wie alle Windom Antenne die 80m aus Grundfrequenz nutzen nur bedingt auf 30m und 15m mit Tuner zuverweden.Mein exemplar funktioniert zu meinem erstaunen auf 15m sehr gut und auch das SWV bewegt sich irgendwo bei 1,4:1 warum auch immer, evtl. liegt es an einem Baum der sehr dicht neben der Antennesteht und diese etwas verstimmt, oder ich habe die Koaxlänge zufällig passend für 15m gewählt. Für den ersten versuch hatte ich genau 13m Koax abgemessen und dort war auf 15m im SSB Bereich ca 1,7:1 und im CW bereich 2,4:1. Da ich als ich die Bilder gemacht hatte die Mantewellensperre neu gewickelt habe (da hatte ich zuerst auch einen 140-43) habe ich das Koaxkabel nochmal ersetzt und ggf. dort eine etwas andere Länge erwischt. Ich habe sonst an der Antenne nichts abgestimmt einfach nur die 13m Koax grob ausgemessen und die 26m Draht.

Nachtrag: Der grund warum das 15m Band aufeinmal besser geworden ist liegt wohl am austauschen des Koaxkabel, ich habe nämlich zum ausmessen der 13m einfach das alte gegen das neue Koax gehalten und abgeschnitten und dabei natürlich das Stück das vorher auf dem Kern gewickelt war mit abgelängt (das neue Stück Koax war schon über den Kern gewickelt), also sind es jetzt ca. 13,5m Koax und 26m Draht. 

Die SWV Tabelle ist natürlich keine genaue angabe da das durch Aufbauhöhe, Bäume usw. natürlich beeinflusst wird. Ich habe mit dieser Antenne kürzlich den CQ WPX RTTY Contest mitgemacht und sie hat dort wunderbar funktioniert. Man bekommt also für wenig Geld eine brauchbare Multibandantenne die man ohne Tuner betreiben kann.

Wer keine 40m  Platz hat kann die Antenne natürlich auch als 40m/20m/10m version bauen, die ist nur 20m lang. Dort ist das Koax ca. 6m lang. Eine 160m Version mit 80m länge wäre natürlich auch möglich. Evtl. kann man auch die 20m lange Version durch eine Spule auf 80m Verlänger bzw. die 80m Version auf 160m erweitern, dazu einfach mal googlen dort wird man fündig wie eine 80m Windom mit Verlängerungsspule auf 160m erweitert werden kann, ausprobiert habe ich das noch nicht. Wer 30m noch möchte kann sich dafür noch einen parasitär eregten Dipol mit anhänger. Wie das geht und wie man sowas Berechnet findet man auch mit google, es gibt ein Programm zum Stromsummenantennen berechnen. Auf die gleiche art und weise dieser Antennen können natürlich auch Resonant Feedline Dipole (RFD) Monoband Dipole gebaut werden. Dort benötig man nur die Mantelwellensperre, lässt Lambda/4 Koaxkabel und geht dann nochmal Lambda/4 mit dem innenleiter weiter, den Unun benötig man bei einem RFD Monoband Dipol natürlich nicht. 

Die Verlängerung auf 160m werde ich bei gelegenheit nochmal ausprobieren. Mit dem Tuner im K3 kann ich die Antenne zwar auf 160m anpassen bekomme dann aber ärger mit meiner Fritzbox die immer das Telefon beim Senden klingeln lässt :-(


Material:

1x Ringkern RK3 (DARC Verlag)

1x Ringkern Amidon FT140-43 (hier kann auch ein RK3 verwendet werden)

2x HT Rohrmuffen (ich habe 1x 50mm und 1x 40mm verwedet)

4x HT Rohrstopfen (als Deckel) in der gleichen größe wie die Muffen

1x N Buchse (SO239 geht auch)

2x PG Verschraubungen

und etwas kleinkram wie Kabelbinder, Schrumpfschlauch usw.

 

Viel Spass beim nachbauen. Anregungen, verbesserungen usw. nehme ich gerne entgegen.Die Idee ist nicht von mir, ich habe es aus der Bauanleitung die im Funkamateur war nachgebaut, etwas verändert und das ganze Dokumentiert.

Florian, DG5HFS

dg5hfs(ÄT)echo34.de